Von der Begegnung der Geschlechter 1984 zum Mahnmal 1993

1984 natürliche Begegnung der Geschlechter dargestellt durch einen Phallus, der alle 12 Std, vom Meer, das für mich weiblich ist, bei Hochwasser umarmt wird (Die Jade -Jade-Busen). Damals wollte ich ein Zeichen setzen, daß die natürliche Begegnung der Geschlechter, die mir zu diesem Zeitpunkt sehr verkrampfterschien, eigentlich einem natürlichen Ablauf entspricht.

„Das Land dem Meer, – dem Meer das Land“ Die Erotik des Wattenmeeresanimierte mich, einen Phallus in dieses Gebiet zu stellen. Denn das Meer ist auch der Ursprung allen Lebens. (Gen. „2/3)

1993: die grundsätzliche Wertigkeit des Gedankens, den ich 1984 hatte, bleibt auch heute noch bestehen.

Inzwischen hat sich jedoch leider herausgestellt, dass eine natürliche Begegnungder Geschlechter heute nicht mehr ohne weiteres möglich ist. So könnte die Skulptur des Phallus heute ein Mahnmal dafür sein, daß wahllose, ungeschützte sexuelle Beziehungen zu einer großen Gefahr von AIDS-Übertragungen werden.

Meine Skulptur hat heute also eine andersgeartete zusätzliche aktuelle Wertigkeit, die den Betrachter zum Nachdenken anregen kann.

So wie die Naturlandschaft um das Wattenmeer inzwischen durch Umwelteinflüsse unseren Schutz zunehmend mehr benötigt, so brauchen auch wir Menschen einen Schutz um weiter bestehen zu können.

E. Grenzer